Melbourne Marathon 11.10.2009 / Ein ganz harter Lauf auf einer Traum-Strecke

Am 08.10.2009 ging meine Reise nach Down Under los. Beruflich nach Melbourne! Unglaublich! Was wird mich dort erwarten waren meine Gedanken. 22 Stunden Flug sind nicht ohne. Insgesamt war ich 28 Stunden unterwegs bis ich im Hotel war. Und die erste Nacht war eine Katastrophe. Ein ganz übles Zimmer. Kein Schlaf!
Am nächsten Morgen hat mich mein Kollege im Hotel abgeholt. Als erstes Zimmer wechseln und danach ab in die die City, um die Startunterlagen für den Marathon zu holen. Da hatte ich schon ein komisches Gefühl. Wie soll ich das schaffen? Ohne gescheites Training? Das Vorhaben war sehr gewagt.

Aber erst mal habe ich diesen einmaligen Eindruck der Stadt genossen. Zurück ins Hotel. Hoffentlich klappt es heute mit schlafen? Wieder nix. Um 4:30 Ortszeit aufstehen. Laufklamotten anziehen. Den Blick in den Spiegel hätte ich mir ersparen sollen. 3 Tage nicht geschlafen, 9 Stunden Zeitverschiebung und jetzt Laufen. Obwohl es noch stockdunkel war und es nur 7 Grad waren, bin ich total müde und mit schweren Beinen zur Startlinie gegangen. Für mich war es 22:00 Uhr, als der Start um 7:00 Uhr Ortszeit erfolgte. Der Anblick der Skyline war allerdings ein Traum. Dann wurde noch die Nationalhymne gesungen und nun es ging los.

Start war an der Rod Laver Arena, dem Tennis Grand Slam Stadion. Es ging durch die Innenstadt, Richtung Flinders Station. Da wollte ich nach 5 Kilometern schon aufgeben. Mir haben beide Oberschenkelhalsknochen so weh getan, dass ich es vor Schmerz kaum noch ausgehalten habe. Die haben mir noch niemals zuvor weh getan. Ich denke, das lag an dem langen Flug. Aber diese Strecke hat mich immer wieder motiviert, trotz aller Schmerzen. Albert Park, wo die Formel 1 normalerweise fährt, runter zum Meer. Wauh, was für ein Anblick! Bei Kilometer 21 kamen dann noch Krämpfe dazu.

"Wie machst Du weiter", waren meine Gedanken. Es ist ja noch mal die gleiche Strecke. Immer weiter am Meer entlang. Traumhafte Landschaft. Hafen, Parks, Palmen und dann wieder zurück in die City. Es war jetzt 9:00 Uhr Ortszeit und die Sonne war schon richtig heiß. Noch langsamer laufen. An jedem Getränkestand langsam machen. Bei Kilometer 30 gab es kein Köperteil mehr, was mir nicht mehr weh getan hat. Ich konnte teilweise die Füße nicht mehr heben. Gehen, langsam trinken und nur noch Kilometer für Kilometer voran kommen.

Plötzlich hat mich eine deutsche Frau angesprochen, die hier lebt, aber ihren ersten Marathon gelaufen ist. Wir sind eine Zeitlang zusammen gelaufen und das Gespräch hat wieder zu meiner Motivation beigetragen. Dann der "Teufelslappen", wie bei der Tour de France. Noch 1.000 Meter. Der Moment als ich im MCG (Melbourne Cricket Ground) eingelaufen bin. Ein Stadion mit 100.000 Plätzen. Es waren aber höchsten 3.000 Zuschauer da. Grins! Tränen vor Schmerzen und Rührung.
Geschafft! Nur noch 400 Meter. Fix und fertig, aber überglücklich bin ich über die Ziellinie gelaufen. Du hast es ohne Training geschafft einen Marathon zu laufen, waren meine ersten Gedanken. 4 Stunden und 38 Minuten durfte ich Melbourne genießen, trotz aller Leiden und Schmerzen. Die nette junge Dame ist übrigens ein paar Minuten vor mir ins Ziel gekommen und war genauso Happy wie ich.
Das Experiment ist zum Glück gut gegangen, aber ich werde in meinem Leben keinen Marathon mehr laufen ohne Vorbereitung.

An dieser Stelle möchte ich auch noch mal Gabi danken (3B), die mich davon überzeugt hat den Weg nach Australien zu gehen….

Lovely greetings from Down under,
Achim




















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